Einleitung: Warum die Aufbewahrung von kolloidalem Gold so oft diskutiert wird

Kolloidales Gold, eine Suspension winziger Goldpartikel in destilliertem Wasser, wird in alternativmedizinischen Kreisen oft als Nahrungsergänzungsmittel oder Hautpflegeprodukt beworben. Doch neben der Debatte um seine vermeintlichen gesundheitlichen Wirkungen sorgt ein anderes Thema für Verwirrung: Wie lagert man kolloidales Gold richtig? Vor allem die Warnung, es vor elektromagnetischer Strahlung (z. B. von WLAN, 5G oder Kühlschränken) zu schützen, verunsichert viele Anwender.

In diesem Artikel klären wir:

  • Warum Haushaltsgeräte wie Kühlschränke oder Router angeblich schädlich sein sollen.

  • Welche Strahlungsarten es gibt – und welche wirklich relevant sind.

  • Praktische Tipps zur Lagerung, die auf wissenschaftlichen Fakten basieren.

Kolloidales Gold und WLAN-Router: Abstand aus Vorsicht – Fakten erklärt.

Kolloidales Gold und WLAN-Router: Abstand aus Vorsicht – Fakten erklärt.

Kapitel 1: Kühlschrank vs. WLAN/5G – Unterschiedliche Strahlungsarten im Check

1.1 Niederfrequente Magnetfelder: Der Kühlschrank-Kompressor

Kühlschränke erzeugen durch ihren Kompressor niederfrequente magnetische Felder (ca. 50–60 Hz). Diese entstehen, wenn Strom durch die Spulen des Motors fließt. Doch wie stark sind diese Felder wirklich?

  • Feldstärke: In 30 cm Abstand zum Kühlschrank liegt die magnetische Flussdichte bei nur 0,1–1 Mikrotesla (µT). Zum Vergleich: Das natürliche Erdmagnetfeld beträgt etwa 40–50 µT – also bis zu 500-mal stärker.

  • Reichweite: Die Felder des Kompressors wirken nur unmittelbar am Gerät. Schon in 50 cm Entfernung sind sie kaum noch messbar.

Warum das für kolloidales Gold irrelevant ist:
Gold ist ein nicht-magnetisches Material. Selbst starke Magnetfelder (wie in MRT-Geräten) können die Goldpartikel nicht bewegen oder beeinflussen. Die schwachen Felder eines Kühlschranks sind daher völlig unbedenklich.


1.2 Hochfrequente Wellen: WLAN, 5G und die „Strahlungsangst“

WLAN-Router oder 5G-Masten nutzen hochfrequente elektromagnetische Wellen (2,4 GHz bis über 24 GHz). Diese gehören zur nicht-ionisierenden Strahlung und sind damit energieärmer als sichtbares Licht.

Warum warnen manche Hersteller trotzdem?
Einige Anbieter argumentieren mit „Vorsichtsmaßnahmen“:

  • Feldstärke nimmt mit der Nähe zu: Direkt am Router kann die Leistungsflussdichte bei 0,1–1 Watt pro Quadratmeter (W/m²) liegen. In 1 m Abstand sinkt sie jedoch auf unter 0,01 W/m² (zum Vergleich: Die Grenzwerte in Deutschland liegen bei 10 W/m²).

  • Theoretische Wechselwirkung: Metalle reflektieren elektromagnetische Wellen. Theoretisch könnten Goldpartikel minimal erwärmt werden – praktisch ist dieser Effekt jedoch vernachlässigbar, da Haushaltsrouter zu schwach sind.

Studienlage: Keine wissenschaftliche Untersuchung belegt, dass WLAN oder 5G die Stabilität kolloidalen Goldes beeinträchtigen.


Kapitel 2: Natürliche vs. technische Felder – Was wirklich zählt

2.1 Das Erdmagnetfeld: Stärker als jeder Kühlschrank

Unser Planet ist von einem natürlichen Magnetfeld umgeben, das uns vor kosmischer Strahlung schützt. Seine Stärke liegt bei ca. 40–50 µT – also deutlich über der eines Kühlschranks. Selbst dieses Feld hat keinerlei Einfluss auf kolloidales Gold.

Interessant: Viele Tiere (z. B. Zugvögel) nutzen das Erdmagnetfeld zur Navigation. Für chemische Substanzen wie Goldpartikel ist es jedoch irrelevant.


2.2 Elektrosmog im Alltag: Übertriebene Sorgen?

Technische Felder umgeben uns überall:

  • Haushaltsgeräte: Mikrowellen (300–900 W), Induktionsherde (bis 50 µT in 30 cm).

  • Mobilfunk: 5G-Masten senden mit bis zu 100 W, doch die Belastung für Anwender liegt weit unter Grenzwerten.

Warum Goldpartikel stabil bleiben:
Kolloidales Gold reagiert nur auf chemische oder thermische Einflüsse:

  • pH-Wert-Änderungen: Säuren oder Laugen können die Partikel aggregieren.

  • Hohe Ionenkonzentration: Salz löst die Schutzschicht der Nanopartikel auf.

  • Licht und Hitze: UV-Strahlung oder Temperaturen über 25°C beschleunigen die Partikelbewegung.

Elektromagnetische Felder spielen hier keine Rolle – weder im Kühlschrank noch neben dem Router.


Kapitel 3: Herstellerangaben unter der Lupe – Warum die Widersprüche?

3.1 Vorsicht statt Wissenschaft: Das Geschäft mit der Angst

Viele Hersteller kolloidalen Goldes geben Lagerungshinweise wie:

  • „Fern von elektrischen Geräten aufbewahren.“

  • *„Vor 5G-Strahlung schützen.“*

Hintergründe:

  • Esoterische Überzeugungen: Einige Anbieter vertreten pseudowissenschaftliche Ansichten, z. B. dass „Energiefelder“ die „Schwingungen“ des Goldes stören.

  • Marketingstrategie: Übertriebene Warnungen suggerieren ein „Premiumprodukt“, das besonderen Schutz braucht.

3.2 Seriöse Quellen: Was Studien sagen

Forschungen zur Stabilität kolloidaler Lösungen betonen stets:

  • Licht ist der größte Feind: UV-Strahlen lösen photochemische Reaktionen aus.

  • Temperatur: Lagerung bei 4–8°C (im Kühlschrank) verlangsamt Partikelbewegung.

  • Verunreinigungen: Metalllöffel oder unsaubere Flaschen destabilisieren die Suspension.

Elektromagnetische Felder werden in keiner Studie als Risikofaktor genannt.


Kapitel 4: Praktische Tipps – So lagern Sie kolloidales Gold richtig

4.1 Der Kühlschrank: Optimal für die Haltbarkeit

  • Vorteile: Kühle Temperaturen (4–8°C) reduzieren die Brownsche Molekularbewegung und verlangsamen Partikelaggregation.

  • Lagerort: Mittel- oder Oberfach, mindestens 10–20 cm vom Kompressor entfernt (unten/hinten im Kühlschrank).

4.2 Schutz vor Licht und Hitze

  • Dunkle Flaschen: Verwenden Sie immer braunes oder blaues Glas.

  • Nie in der Sonne lagern: Selbst indirektes Licht kann über Monate schaden.

4.3 Keine Angst vor Haushaltselektronik

  • WLAN-Router: Auch in direkter Nähe besteht kein Risiko.

  • Smartphones: Die Felder sind zu schwach, um Goldpartikel zu beeinflussen.


FAQs: Häufige Fragen zur Lagerung

1. Kann ich kolloidales Gold in der Nähe einer Mikrowelle aufbewahren?
Ja. Mikrowellen erzeugen zwar starke Felder im Inneren, außerhalb des Geräts sind diese aber vernachlässigbar.

2. Beeinflusst 5G wirklich die Wirkung von kolloidalem Gold?
Nein. 5G-Strahlung hat weder Einfluss auf die Goldpartikel noch auf den menschlichen Körper in üblichen Dosen.

3. Sollte ich das Gold in Alufolie einwickeln, um es zu schützen?
Nein – Alufolie reflektiert zwar Strahlung, ist aber unnötig. Dunkles Glas ist effektiver.


Fazit: Strahlung ist kein Feind – Licht und Hitze dagegen schon

Die Sorge, elektromagnetische Felder von Kühlschränken oder WLAN könnten kolloidales Gold schädigen, ist wissenschaftlich unbegründet. Goldpartikel reagieren nicht auf Magnetfelder oder hochfrequente Wellen – entscheidend sind stattdessen:

  • Konsequenter Lichtschutz,

  • Kühle Lagerung,

  • Vermeidung von Verunreinigungen.

Lagern Sie Ihr kolloidales Gold also beruhigt im Kühlschrank, ohne Angst vor Strahlung. Die Herstellerwarnungen entstammen meist esoterischen Theorien oder Marketingstrategien, nicht echter Wissenschaft.

 

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